Häufig ist das Allergierisiko familiär, also genetisch bedingt und kann vererbt werden. Besonders allergiegefährdet sind also Kinder, deren direkte Familienmitglieder an einer Allergie leiden z. B. Hausstaub, Tierhaare. Ob Dein Kind eine Allergie hat, kann nur durch einen Bluttest festgestellt werden. Erst nach einer ärztlichen Diagnose kannst Du also sicher von einer Allergie ausgehen.
Folgende Fragen können eine Orientierungshilfe sein:
Liegt eine Allergiegefährdung bei deinem Baby vor, empfiehlt es sich, in den ersten 4–6 Monaten ausschließlich zu stillen. Denn Muttermilch ist von Natur aus allergenarm und enthält wertvolle Schutzstoffe für eine gesunde Darmflora.
Wird dein Baby nicht gestillt, sollte es möglichst allergenarm ernährt werden z. B. mit einer speziellen hypoallergenen Babynahrung wie Töpfer HA-Nahrung. Diese enthält hochwertiges und gut verträgliches Milcheiweiß, das in einem schonenden Verfahren in kleinere Eiweißbestandteile zerlegt wurde. Sprich bei Unsicherheiten und Fragen am besten mit deinem Kinderarzt, einem Allergologen oder deiner Hebamme.
Immer mit der Ruhe. Hat dein Kind Bauchweh, muss nicht zwangsläufig eine Allergie oder Unverträglichkeit dahinterstecken. Das Bauchweh kann einen völlig harmlosen Grund haben wie z. B. Blähungen. Bei Bedenken solltest du ruhig bleiben und dich von deinem Arzt beraten lassen.
Ob dein Kind an einer Unverträglichkeit oder Allergie leidet, lässt sich nur durch einen Arztbesuch sicher abklären.
Bei einer Unverträglichkeit ist der Darm schlicht nicht fähig, gewisse Bestandteile der Nahrung zu verdauen. Das äußert sich in einer Überempfindlichkeitsreaktion wie beispielsweise Durchfall oder Blähungen. Der Grund: z. B. ein Mangel an bestimmten Verdauungsenzymen oder eine Stoffwechselerkrankung. Dadurch gelangt der unverdaute Nahrungsbestandteil in den Dickdarm, wo es von Darmbakterien zersetzt wird. Beispiel: Milchunverträglichkeit durch Laktoseintoleranz.
Bei einer Allergie handelt es sich um eine, durch das Immunsystem hervorgerufene, Überempfindlichkeitsreaktion gegen bestimmte Allergene, also Stoffe. Beim Verzehr oder Kontakt mit dem entsprechenden Allergen, kann es zu einer Abwehrreaktion des Immunsystems kommen, z. B. zu Atemwegsproblemen, Hautreaktionen (Ausschläge und Pusteln), Durchfall oder Erbrechen. Der Körper hat Antikörper gegen das Allergen gebildet und behandelt dieses wie einen Krankheitserreger. Beispiele: Nuss- oder Sojaallergie.
Unsere Empfehlungen zur Einführung der Beikost gelten auch für allergiegefährdete Kinder. Das bedeutet: Frühestens mit Beginn des 5. Monats und spätestens mit Beginn des 7. Monats ist es Zeit für den ersten Brei. Ein späteres Einführen der Beikost bietet keinen Schutz vor Allergien. Außerdem musst du bei deinem Kind nicht auf häufig allergieauslösende Lebensmittel verzichten. Der Verzicht bietet keinen nachweislichen Schutz vor Allergien. Fisch dagegen eignet sich sehr gut für die Ernährung von allergiegefährdeten Kindern.
Natalie Stadelmann: Was tun bei Unverträglichkeiten, Neurodermitis und Allergien?
Was, wenn schon kleine Kinder mit Krankheitssymptomen auf bestimmte Nahrungsmittel
reagieren?
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