Eine gut ausgestattete Baby-Hausapotheke hilft euch dabei, schnell auf kleine Wehwehchen und Erkrankungen zu reagieren, die euer Kind sich im Laufe seines ersten Lebensjahrs zuziehen kann. Hinein gehören nur Arzneimittel, die ausdrücklich für Säuglinge geeignet sind und vom Kinderarzt empfohlen wurden. Eure Hausapotheke sollte kühl, trocken und kindersicher und im Notfall schnell zu finden sein.Kontrolliert bitte alle Medikamente in regelmäßigen Abständen auf Haltbarkeit und erneuert eure Vorräte rechtzeitig.
Inhaltsübersicht im Ratgeber "Babys Hausapotheke"
Das gehört hinein
Verbandszeug, Hilfsmittel und Co.
Digitales Fieberthermometer mit flexibler Spitze
Nasensekret-Absauger, um die kleine Schnupfennase zu reinigen
kleines Wärmekissen mit Trauben- oder Kirschkernen, Babywärmflasche
Kühlendes Gel zur Schmerz- und Schwellungslinderung bei Insektenstichen oder Sonnenbrand
Desinfektionsmittel ohne Alkohol zum Säubern von Wunden
Zeckenzange oder -karte
Kleine Cool Packs für Insektenstiche, Beulen und stumpfe Verletzungen (im Kühlfach aufbewahren)
Pinzette für Splitter u.ä.
Einmalhandschuhe zur Versorgung von offenen Wunden
Pflaster in verschiedenen Größen, wasserfest
Verbandsmaterial: Heftpflaster und sterile Mullbinden und -kompressen in verschiedenen Größen für große und kleine Wunden, Brandwundauflage, Dreiecktuch zum Fixieren von Wundauflagen oder als Armschlinge, Verbandsschere, Leinentuch für Umschläge
Taschenlampe, z. B., um bei Halsschmerzen in den Hals zu schauen
Pipette oder Einmalspritzen mit 5 ml Fassungsvermögen zur genauen Dosierung von flüssigen Arzneimitteln
Medikamente in Babys Hausapotheke
Ganz wichtig: Medikamente für Erwachsene sind nichts für Kinder – auch nicht in geringerer Dosierung! In eure Baby-Hausapotheke gehören wirklich nur solche Arzneimittel, die auch tatsächlich für Babys geeignet sind. Am besten lasst ihr euch bei der Zusammenstellung eurer „mitwachsenden“ Hausapotheke von eurer Kinderärztin beraten, wann ihr ein verordnetes schulmedizinisches Medikament braucht und in welchen Fällen ihr erst einmal mit pflanzlichen, homöopathischen oder anthroposophischen Arzneimitteln selbst behandeln könnt.
Physiologische Kochsalzlösung (NaCl 0,9%) als Nasentropfen, abschwellende Nasentropfen bei Schnupfen (nur für den kurzzeitigen Gebrauch)
Salbe zur Wundpflege bei gerötetem oder wunden Po
Kümmelzäpfchen, Wind- oder Bäuchlein-Salbe bei Blähungen und Verstopfung
Fenchel- und Kamillentee gegen Bauchschmerzen und Übelkeit
Elektrolytlösung für Kinder bei Durchfall
Augentropfen gegen gereizte verklebte Augen oder bei leichter Bindehautentzündung
Zahnungshilfen (homöopathisch oder schulmedizinisch)
Fiebersenkende Zäpfchen oder Saft (homöopathisch oder schulmedizinisch)
Hustentee oder Hustensaft (am besten pflanzlich, z.B. mit Efeu, Thymian oder Spitzwegerich)
Wund- und Heilsalbe für Schürfwunden und kleine Verletzungen
Kühlende Salbe bei Sonnenbrand, Insektenstichen oder leichten Verbrennungen
Salbe bei Prellungen oder Verstauchungen
Falls Dein Baby regelmäßig oder in bestimmten Abständen besondere Medikamente benötigt, solltest du stets einen ausreichenden Vorrat davon haben. Fragt am besten eure Kinderärztin, welche spezifischen Medikamente sie euch jeweils empfiehlt. Sie kann euch sagen, ab welchem Alter die Hausapotheke mit welchem Medikamenten aufgerüstet werden sollte.
Haltbarkeit regelmäßig kontrollieren
Sinnvoll ist es, wenn ihr zweimal im Jahr prüft, ob alle Arzneimittel und Hilfsmittel noch haltbar sind. Notiert am besten bei Anbruch eines Medikaments auch immer gleich das Öffnungsdatum auf der Verpackung.
Wohin mit abgelaufenen Arzneimitteln?
Altmedikamente dürfen laut Gesetz im Hausmüll entsorgt werden, aber bitte nie über die Toilette oder durch den Ausguss, denn das belastet unseren kostbaren Wasserkreislauf. Auch auf das Ausspülen von Glasbehältern, in denen sich Arzneimittelreste befinden, sollte man daher verzichten. Es gibt jedoch Arzneimittel, bei denen spezielle Hinweise zur Entsorgung beachtet werden müssen – diese Infos stehen in der Packungsbeilage. Einige Apotheken bieten eine freiwillige Rücknahme von Altarzneimitteln an, verpflichtet sind sie dazu aber nicht. Auch manche Städte und Gemeinden haben Möglichkeiten zur Entsorgung geschaffen.
Wann zum Arzt?
wenn zu den Symptomen einer anfänglich eher harmlosen Erkrankung weitere hinzukommen z.B. starker Durchfall, Fieber, Erbrechen, Schüttelfrost etc.
bei starken Beschwerden wie hohem Fieber, Schmerzen, Atemnot
bei anhaltendem Durchfall und Erbrechen
wenn das Baby kaum noch oder gar nicht mehr trinkt
bei sehr fahler Hautfarbe und Teilnahmslosigkeit
bei Insektenstichen im Mund- und Rachenraum sowie am Auge
bei Verbrennungen und Verletzungen – insbesondere am Kopf
bei schweren Grunderkrankungen
bei Bewusstlosigkeit
bei Krampfanfällen
bei Nackensteifigkeit und starken Kopfschmerzen (Verdacht auf Hirnhautentzündung)
wenn das Kind Haushaltsmittel, giftige Pflanzen oder versehentlich das Medikament eines Erwachsenen geschluckt hat. Dann sofort die Giftnotrufzentrale anrufen und den Anweisungen folgen!
Telefonnummern für den Notfall
Hat die kinderärztliche Praxis geschlossen, gibt es für jeden Ort unterschiedliche Regelungen. Manche Städte haben z.B. einen kinderärztlichen Bereitschaftsdienst, bei dem sich die Praxen an den Wochenenden und Feiertagen mit dem Dienst abwechseln. Oder die nächstgelegene Klinik hat eine Kindernotaufnahme (in jedem Fall wird es eine normale Notaufnahme geben), die dann die richtige Anlaufstelle ist. Am besten fragt ihr bei euren ersten Besuchen bei eurer Kinderärztin nach, wie es an eurem Wohnort geregelt ist.
Wichtige Telefonnummern
Rettungsdienst / Notruf: 112, funktioniert sowohl vom Festnetz als auch vom HandyVersucht, am Telefon ruhig zu bleiben und folgende Fragen zu beantworten:
Wo ist es passiert? (Adresse) Was ist passiert? Wer ist betroffen? Welche Verletzungen hat das Kind? Wartet auf Rückfragen – nicht sofort auflegen!
Regionale Giftnotrufzentrale:
Kinderarzt:
Kinderklinik in eurer Nähe:
ärztlicher Bereitschaftsdienst für Erwachsene oder Kinder:
Wenn ihr euch Sorgen macht oder unsicher mit den Krankheitszeichen seid, geht lieber einmal zu viel als einmal zu wenig zur Kinderärztin.
Infekte trainieren das Immunsystem
Wir wünschen euch natürlich, dass ihr die Baby-Hausapotheke nicht so häufig nutzen müsst. Und falls doch, dass ihr die Beschwerden schnell selbst lindern könnt und nicht mit ernsten Beschwerden mit eurem Nachwuchs zum Arzt oder ins Krankenhaus müsst. Denkt einfach immer dran: Jeder durchgestandene Infekt stärkt das Immunsystem eures Babys für die Zukunft!
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