Mal haben die Säcke einen Reißverschluss, mal einen Klettverschluss. Manche haben einen Steg zwischen den Beinen, den man auch nach oben „kletten“ kann. Aber eines haben Pucksäcke und Pucktücher gemeinsam: sie sollen sich eng an dein Baby schmiegen und deinem Kind so Geborgenheit und Halt vermitteln.
In dieser Zeit fühlt sich dein Baby, eingekuschelt in deiner Gebärmutter, rundum behütet. Ich vergleiche den Zustand in der Schwangerschaft und nach der Geburt gerne mit einem Auszug aus einem all-inclusive Luxushotel. Wärme, Nähe, Geborgenheit, allzeit behütet und versorgt. All das bekommt ein Baby im Bauch der Mutter. Auf der Welt prasseln viele Eindrücke, Gerüche, unterschiedliche Temperaturen, Hungergefühl und noch vieles mehr auf das Neugeborene ein. Da wundert es nicht, dass die Kinder so gerne im Arm oder auf Mamas und Papas Bauch eingekuschelt liegen. Das geht natürlich nicht 24 Stunden, so wie es das Kind im Bauch der Mutter aber gewohnt war.
Um genau diese Enge oder besser diese beruhigende Begrenzung und Geborgenheit dem Baby nach der Geburt weiter bieten zu können, kannst du dein Kind pucken. Nicht jedes Baby vermisst die gewohnte Bauchumgebung gleich. Ist das Kind ein entspannter Zeitgenosse, braucht man es nicht zu pucken. Aber tut sich dein Kind etwas schwer in den Schlaf zu finden, ist unruhig oder wird häufig von dem anfänglichen Mororeflex geweckt (= ein angeborener Reflex für bedrohliche Situationen. Ein plötzlicher, äußerlicher Reiz, durch den das Kind sich erschrickt, löst den Reflex aus. Das Kind atmet heftig ein und streckt dabei ruckartig die Arme aus), so kann Pucken dir und deinem Kind eine große Hilfe sein.
Pucken hat sich bei quengeligen oder auch Schreikindern sehr bewährt. Die empfohlene Rückenlage zum Babyschlaf findet aber nicht jedes Neugeborene gut. Ist das Neugeborene gepuckt, akzeptiert es die Rückenlage jedoch leichter.
Manche Babys wollen so eilig an die Brust, dasssie nicht wissen, wo sie zuerst saugen sollen, an seinen eigenen Händchen oder an der Brust und doch kommen immer wieder die kleinen Händchen in die Quere. Das Baby schläft ruhiger, trinkt ruhiger und bekommt auch weniger Blähungen.
Ihr seht schon, ich bin ein begeisterter Pucker.
Ihr braucht euch nicht zwingend einen Pucksack kaufen. Es eignen sich auch große Baumwolltücher (am besten 120 cm x 120 cm), wie sie in bekannten Drogeriegeschäften erhältlich sind. Mit ein wenig Übung wirst du ganz schnell zum Puck-Profi.
Breite das Tuch so vor dir aus, dass oben und unten eine Spitze ist und klappe die obere Spitze etwas ein, so entsteht oben eine Umschlagkante
Solltest du Probleme beim Pucken haben, kann dir deine Hebamme das Pucken sicherlich einmal vorführen.