Babys pucken? Warum und wie es geht:

Pucksäcke oder Pucktücher? Du fragst dich was Pucken eigentlich ist, wie es funktioniert und warum es dir und deinem Baby die ersten Monate eine große Hilfe sein kann?

Inhaltsübersicht im Ratgeber "Babys richtig pucken"

Es funktioniert mit einem einfachen Baumwolltuch.

Mal haben die Säcke einen Reißverschluss, mal einen Klettverschluss. Manche haben einen Steg zwischen den Beinen, den man auch nach oben „kletten“ kann. Aber eines haben Pucksäcke und Pucktücher gemeinsam: sie sollen sich eng an dein Baby schmiegen und deinem Kind so Geborgenheit und Halt vermitteln.

 

Zehn Mondmonate dauert eine Schwangerschaft.

In dieser Zeit fühlt sich dein Baby, eingekuschelt in deiner Gebärmutter, rundum behütet. Ich vergleiche den Zustand in der Schwangerschaft und nach der Geburt gerne mit einem Auszug aus einem all-inclusive Luxushotel. Wärme, Nähe, Geborgenheit, allzeit behütet und versorgt. All das bekommt ein Baby im Bauch der Mutter. Auf der Welt prasseln viele Eindrücke, Gerüche, unterschiedliche Temperaturen, Hungergefühl und noch vieles mehr auf das Neugeborene ein. Da wundert es nicht, dass die Kinder so gerne im Arm oder auf Mamas und Papas Bauch eingekuschelt liegen. Das geht natürlich nicht 24 Stunden, so wie es das Kind im Bauch der Mutter aber gewohnt war.

Um genau diese Enge oder besser diese beruhigende Begrenzung und Geborgenheit dem Baby nach der Geburt weiter bieten zu können, kannst du dein Kind pucken. Nicht jedes Baby vermisst die gewohnte Bauchumgebung gleich. Ist das Kind ein entspannter Zeitgenosse, braucht man es nicht zu pucken. Aber tut sich dein Kind etwas schwer in den Schlaf zu finden, ist unruhig oder wird häufig von dem anfänglichen Mororeflex geweckt (= ein angeborener Reflex für bedrohliche Situationen. Ein plötzlicher, äußerlicher Reiz, durch den das Kind sich erschrickt, löst den Reflex aus. Das Kind atmet heftig ein und streckt dabei ruckartig die Arme aus), so kann Pucken dir und deinem Kind eine große Hilfe sein.

Pucken hat sich bei quengeligen oder auch Schreikindern sehr bewährt. Die empfohlene Rückenlage zum Babyschlaf findet aber nicht jedes Neugeborene gut. Ist das Neugeborene gepuckt, akzeptiert es die Rückenlage jedoch leichter.

 

Auch beim Thema Stillen kann ein gepucktes Kind vorteilhaft sein.

Manche Babys wollen so eilig an die Brust, dasssie nicht wissen, wo sie zuerst saugen sollen, an seinen eigenen Händchen oder an der Brust und doch kommen immer wieder die kleinen Händchen in die Quere. Das Baby schläft ruhiger, trinkt ruhiger und bekommt auch weniger Blähungen.

Hier eine kurze Schritt-für-Schritt Anleitung

Breite das Tuch so vor dir aus, dass oben und unten eine Spitze ist und klappe die obere Spitze etwas ein, so entsteht oben eine Umschlagkante

Solltest du Probleme beim Pucken haben, kann dir deine Hebamme das Pucken sicherlich einmal vorführen.

Klappe die obere Spitze etwas ein, so entsteht oben eine Umschlagkante.

Lege dein Baby mit den Schultern mittig an der Umschlagkante auf das Tuch

Nun legst du die linke Spitze des Tuchs über dein Baby (der linke Arm des Kindes liegt auf dem Kind) und steckst sie hinter dem Rücken deines Kindes fest

 

Die untere Spitze klappst du nach oben über dein Kind, aber nicht höher als bis zur Brust. Die Beinchen werden so etwas nach oben gehalten

Nun noch die rechte Spitze über das Kind (währenddessen wird der linke Arm des Kindes festgepuckt) legen

Im Rücken am oberen Rand (Umschlagkante im Nacken) etwas einstecken und befestigen.

 

Hier schreibt Lena für Euch. Hebamme aus Isny im Allgäu und zweifach Mama.

Was gibt es zu beachten?

Ziehe dein Kind unter dem Pucksack oder Tuch nicht zu warm an. Teste im Rücken mit dem „Fingertrick“ die Wärme deines Kindes.

Die Arme winkelst du am besten etwas an, dann klappt das Pucken besser.

Pucke nicht zu zaghaft, sonst befreit sich dein Kind schnell wieder aus dem Pucksack oder Pucktuch und du kannst von vorne beginnen. Natürlich darfst du dein Kind auch nicht zu eng pucken. Die perfekte Mischung macht es also. Dein Baby sollte seinen Brustkorb beim Atmen gleichmäßig auf und abheben können.

Nicht jedes Kind sollte und muss zwingend gepuckt werden. Nutze das Pucken mit den oben beschriebenen Vorteilen, wie du es in deinem Alltag gebrauchen kannst. Bedenke aber, dass das Pucken nie ein Ersatz für körperliche Nähe ist.

Alles Liebe, Eure Lena

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