Bettina 44 Jahre | Ihr Sohn Darijan im September 19 Monate
Ja ihr lest richtig! Mein kleiner Darijan und ich, wir hatten es anfangs wirklich nicht leicht. Vorallem mein Baby, er hat seine ersten Stunden auf dieser Welt nämlich auf der Baby Intensivstation verbracht. Gestillt haben wir trotzdem...bzw. es probiert.
Bettina erzählt uns ihre Geschichte. Von einer kräftezehrenden Geburt, den ersten Stunden auf der Intensivstation und von diversen Versuchen weg von der Flasche, zurück zur Brust.
Was ihr gelungen ist und was nicht, lest ihr in den folgenen Zeilen
..sagt man so salopp. Aber ich muss bestätigen, so war es tatsächlich bei uns.
Mein Sohn Darijan hat sich nämlich nicht nur jede Menge Zeit gelassen auf diese Welt zu kommen, nein, er musste direkt nach der Entbindung erst einmal auf die Baby Intensivstation. Als würde eine stundenlange, schmerzhafte und kräftezehrende Geburt nicht reichen - zumal mein Darijan auch noch mit einer Saugglocke herausgebeten wurde, die zu allem Überfluss auch noch einmal abriss.
Wenn man auf die Idee kommt, sich seine eigene Nabelschnur gleich 2x um den Hals zu wickeln, gab es nur eine Richtung - und zwar im Schweinsgalopp Richtung Intensivstation.
Und ich? Ich blieb mit meinen Vorstellungen und Stillwünschen erst einmal auf der Strecke...
Wirklich schwierig...wurde mein Kleiner doch noch im Krankenhaus an das Fläschchen gewöhnt. Und das weiß fast jede Mama, der Weg vom Sauger zurück an die Brust, ist schon beinahe eine Einbahnstraße.
Dadurch, dass er auf der Intensivstation sofort an das Fläschchen gewöhnt wurde, war es also richtig schwer den Weg zurück zu gehen.
Die Hebammen im Krankenhaus waren mir sehr behilflich mit Stillhütchen und Co., aber es klappte nur manchmal und dazu kommt dann natürlich auch noch, dass anfangs die Milch nicht immer ausreicht, wenn man nicht regelmäßig und oft anlegt und so die Milchproduktion ankurbelt.
Nach einigen Tagen durften wir 2 dann nach Hause. Da es ein Sonntag war hatten wir reichlich Milchflaschen aus dem Krankenhaus im Gepäck.
Meine Hebamme kam täglich vorbei und motivierte mich das Stillen nicht aufzugeben. Über Wochen versuchten wir zusammen, das Anlegen zu verbessern. Wir haben uns wirklich einiges einfallen lassen. Haben wir doch tatsächlich kleine Schläuche mit Muttermilch gefüllt und diese neben der Brust in den Mund des Babys geführt um dieses dadurch zum Trinken zu animieren. Klingt komisch, war aber erfolgreich und mein Darijan wagte sich sogar das ein oder andere Mal an die Stillhütchen.
...dieser Aufwand war nämlich für alle Beteiligten sehr anstrengend und es kostete mich viel Kraft. Entspannend stillen sah für mich anders aus.
Meine Hebamme und ich waren uns deshalb bald einig: wir bleiben lieber komplett beim Fläschchen. Wieso auch nicht? Auch Flasche geben heißt lieben.
...hätte ich sehr gerne länger gestillt, aber nach allem Probieren und Tricksen, war es so einfach die bessere Alternative. Und ich bereue nichts.
Ich habe somit auch keinerlei Erfahrungen zum Thema Stillen in der Öffentlichkeit gemacht, denn dazu kam es nie. Ich muss aber ehrlich sagen, dass ich es vermutlich nur im äußersten Notfall gemacht und mich dann auch eher zurückgezogen hätte. Für mich war Stillen eine sehr intime Angelegenheit und ich würde nicht wollen dass andere mir dabei zusehen.