Carolin | Ihre Tochter Mia Rosa und im Dezember schwanger im 9. Monat mit Baby Nr. 2
Carolin erzählt von ihren anfänglichen Ängsten mit Baby Nummer eins:
Bald werde ich nun zum zweiten Mal Mama. Gott sei Dank ist es nicht das erste Mal, denn damals war ich sehr verunsichert und hatte oft große Angst, vieles falsch zu machen. Dies betraf nicht ausschließlich, aber auch die Pflege meiner kleinen Tochter. Da sie per Kaiserschnitt zur Welt gekommen ist, übernahm ihr Papa die ersten Tage zum großen Teil das Windeln wechseln.
Eine Schwester nahm ihn und unsere Maus damals in das Babyzimmer der Klinik mit, um ihn das Wickeln zu zeigen. Als ich mich dann endlich einigermaßen fit fühlte und problemlos aufstehen konnte, starteten nun auch meine ersten Versuche im Windeln wechseln.
Ich kann mich noch erinnern, wie mein Partner mich kritisierte oder verbesserte. Ich weiß heute gar nicht mehr, um was genau es ging, doch vergessen werde ich nie, wie ich mich damals gefühlt habe. Wie eine schlechte Mama, die es nicht mal fertigbringt, ihr Kind ordentlich zu wickeln.
Dieses Geknickt-sein mag erstmal grenzenlos übertrieben erscheinen. Aber man muss es im Kontext betrachten: nach einer nicht ganz einfachen Schwangerschaft, im Zuge des Hormonabfalls während des Wochenbetts (ich sage nur: die sogenannten Heultage – bei mir konnte man sie wortwörtlich nehmen) und großen Stillproblemen, die mich auch schon mit meiner Mama-Kompetenz hadern ließen.
Ich hätte jedenfalls jemanden an meiner Seite gebraucht, der mich ermutigt. Im Nachhinein haben wir das als Paar geklärt – nicht nur ich war stark verunsichert, sondern auch mein Partner. Da kann es leider schon mal zu unsensiblen Reaktionen kommen.
Ihr lockerer Umgang mit unserer Tochter und ihr Zuspruch waren wie Balsam für meine geschundene Mamaseele. Ab diesen Zeitpunkt lief es besser und ich übernahm das Ruder. Bei der Pflege haben wir dann schnell nach dem Motto „Weniger ist Mehr“ gehandelt. Auf viele Produkte, wie z.B. Puder, haben wir komplett verzichtet. Dafür haben wir uns an Wasser, Luft und ausgewählte Produkte aus der Naturkosmetik gehalten.
Unserer Tochter hat glücklicherweise bis jetzt auch nie größere Probleme mit ihrer Haut gehabt. Bald wird sie schon zwei Jahre alt und heute sieht unser tägliches Pflegeprogramm natürlich ganz anders aus. Aus dem ruhigen, pflegeleichten Baby ist ein aktives Energiebündel geworden. Da unsere Maus auch schon in dem Alter der Trotzphase ist, versucht sie nun manchmal auch mit Geschrei ihren kleinen, süßen Dickkopf durchzusetzen. An einigen Tagen möchte sie am liebsten gar nicht mit Wasser in Berührung kommen und ihr würde eine Windel am Tag auch völlig reichen. An anderen Tagen ist stundenlanges Baden angesagt und sie wird wütend auf Mama und Papa, wenn sie dann doch irgendwann aus der Badewanne gehoben wird. Bei vielen Abläufen kann man sie aber auch ganz prima mit einbeziehen. So liebt sie es beispielsweise, die verschiedenen Tuben aufzuschrauben und sich selbst einzucremen. Auch Händewasche und Abtrocknen ist momentan sehr gefragt. Nicht so gerne mag sie das Zähneputzen, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass wir auch das in den Griff bekommen.
Da ich mehr zuhause bin, übernehme ich im Alltag den größten Teil der Pflege. Da der Papa jedoch für das Ins-Bett-bringen zuständig ist, übernimmt er auch gleich das abendliche Zähneputzen mit. Außerdem ist er für das Schneiden der Finger- und Fußnägel zuständig. Er kann das einfach besser. Eine andere Sache, bei der er definitiv mehr Herzblut zeigt als ich ist das Frisieren. Er liebt es, die Kleine zu kämmen und ihr niedliche Zöpfchen zu flechten.
Wir sind unserem Motto bei der Pflege treu geblieben und machen eher weniger als zu viel, außerdem kaufen wir auch weiterhin hauptsächlich Naturkosmetik. In diesem Winter braucht unserer Tochter allerding zum ersten Mal intensiverer Pflege, sodass wir sie nun täglich eincremen, damit die Haut nicht zu trocken wird.
Wir sind sehr gespannt, wie sich das alles weiterentwickelt, vor allem auch im Hinblick auf die nun bald schon anstehende Geburt unseres zweiten Kindes. Unsere Tochter bekommt einen kleinen Bruder und ich hoffe wirklich sehr, dass sie sich nicht vernachlässigt fühlen wird, wenn das Baby viel Aufmerksamkeit verlangt. Ich habe mir daher vorgenommen, sie von Beginn an mit einzubeziehen, auch was die Körperpflege angeht. Vielleicht möchte sie mir beim Wickeln und Baden assistieren? Wir werden sehen, was da auf uns zukommt. Ich fürchte mich und kann es gleichzeitig kaum erwarten!
Meine Tipps für alle besorgten (Bald-)Eltern: Lasst euch nicht verunsichern, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und eurem Baby ist es wichtig, dass ihr ihm nahe seid, nicht dass ihr die effektivste Wickeltechnik beherrscht. Wenn es doch mal Probleme geben sollte, z.B. ein wunder Po, scheut euch nicht, Freunde, Hebamme oder Kinderarzt um Rat zu fragen. Für so vieles gibt es einfache Lösungen und man kann sich so viel Kopfzerbrechen sparen, wenn man auf die Erfahrungsschätze anderer zurückgreift. Zu guter Letzt: Genießt die Zeit mit euren Babys, sie werden so schnell größer und mit jeder erklommenen Entwicklungsstufe auch ein Stückchen unabhängiger von euch.