Christina mit Töchterchen Johanna
Bald ist es wieder soweit, der 2. Geburtstag unserer kleinen Johanna steht vor der Tür. Und damit dann auch gleichzeitig wieder die liebe Verwandtschaft mit allerlei Feststellungen und Ratschlägen, sei es zum aktuellen Entwicklungsstand, gerade aktuellen Eigenheiten oder Anekdoten aus der eigenen Elternzeit. Ja, in diesem wie auch im letzten Jahr, fielen die Besuche natürlich gezwungenermaßen geringer aus, aber zumindest die Großeltern wird es an diesem Tag nicht fern halten und von diesen kommen ja oft die „besten“ Ratschläge…
Ich kann mich noch gut an die Zeit unmittelbar vor der Geburt erinnern. Ich selbst vor der ersten Geburt natürlich gespannt, aber auch eher ahnungslos und „unvorbelastet“ und da halfen mir Ratschläge der Schwiegermutter, dass ich doch von vornherein einen Kaiserschnitt machen lassen solle – auf Grund ihrer eigenen schlechten Erfahrungen – eher weniger. Auch meine eigene Mutter war wenig hilfreich, da sie auf meine Frage zu ihren Erlebnissen antwortete, ihre Geburten seien so lange her, sie wisse das gar nicht mehr so detailliert Wobei mich das auch wiederum nicht verrückt machte, da ich es so einfach auf mich zukommen lassen konnte.
Und so ging es dann weiter, ein Best-off der Ratschläge von Schwiegereltern und eigenen Eltern, die mal mehr, mal weniger ungefragt gegeben wurden: „Man kann dem Kind ruhig auch mal Schmelzflocken nachts in die Flasche tun, das sättigt mehr und sie schlafen länger.“ – „Möglichst früh ins eigene Zimmer, sonst findet man selbst ja nie zurück zum Schlaf.“ – „Kuchen führt ab, da sind Öle und Fette drin.“ Nichts von alledem haben wir berücksichtigt, eher mal mehr mal weniger schockiert den Kopf geschüttelt und uns gefragt, wie wir bloß groß geworden sind Gelegentlich kam es auch zu heftigen Diskussionen, gerade was das Stillen betraf. Hier hatte ich ja bereits berichtet, dass ich selbst schon gerne gestillt hätte, es dann aber ein wirklicher Kampf wurde. Jedenfalls rieten mir Mutter wie auch Schwiegermutter bereits im Vorfeld davon ab, es sei doch so schwierig, wo wolle ich denn in der Öffentlichkeit das Kind füttern, mit Flaschennahrung seien wir auch groß geworden. Sicherlich alles Argumente, die für unsere Elterngeneration eine Rolle spielen bzw. gespielt haben. Ich selbst war dann meist enttäuscht und wenig ermutigt und habe das dann auch kundgetan, was dann zu weiteren Diskussionen führte oder zu einem „Du musst es ja wissen.“ (Was ich zu dem Zeitpunkt eben noch nicht wusste :-) )
Nichtsdestotrotz gab es auch hilfreiche Tipps auf unserem bisherigen Weg, die beispielsweise von anderen etwa gleichaltrigen Eltern aus der gerade frischen „Praxiserfahrung“ kamen und wo man sich immer gut gegenseitig Ratschläge geben konnte. Sei es jetzt tatsächlich zum Thema Verstopfung, Abgewöhnung der Flasche in der Nacht, wann zum ersten Mal zum Zahnarzt, wo bekommt man während dem Lockdown spontan Kinderbekleidung her, und einiges mehr. Hier muss ich einfach sagen scheint es so zu sein, dass diejenigen, die dasselbe aktuell oder vor kurzem erlebt haben, einfach näher am Geschehen dran sind und sich daher zum einen noch besser reindenken können oder auch eher auf dem neuesten Stand der Erkenntnisse zum Thema Kindererziehung sind.
Ich selbst schätze hier die persönlichen Ratschläge von mir bekannten Eltern sehr, habe aber auch das ein oder andere Mal Fragen gegoogelt und bin dann auch auf sehr interessante Ratschläge im Internet gestoßen. Hier habe ich mir immer angeschaut, auf welchen Seiten die Einträge zu finden waren (waren das seriöse Seiten von bekannten Unternehmen, wie beispielsweise hier die Töpfer-Ratgeber?) und mir danach überlegt wie vertrauenswürdig der Ratschlag ist.
Somit bleibt es spannend, welche weiteren Ratschläge uns bald erreichen werden und welchen Umgang wir mit Johannas neuerdings auftretenden Wutausbrüche ihren Erfahrungen nach wählen sollten.
Ich kann nur alle ermutigen: folgt eurem eigenen Gefühl und Instinkt. Holt euch Hilfe und Antworten auf eure Fragen und nehmt ungebetene Ratschläge möglichst gelassen zur Kenntnis. Diesen Ratschlag hat mir übrigens meine 9 Jahre jüngere – bisher noch keine Kinder habende – Schwester gegeben, sie scheint da deutlich entspannter zu sein, wofür ich ihr sehr dankbar bin.
Herzliche Grüße, eure Christina