Jedes Kind - ein Zahn! Aber stimmt das wirklich?

Du bist schwanger und freust dich, denn heute möchtest du die liebe Familie einweihen. Du verkündest die frohe Botschaft und deine Oma brilliert mit einer alten „Volksweisheit“: „Jedes Kind kostet die Mutter einen Zahn.“  Hmmmm… Muss das so sein und woran liegt es?

Du putzt zuverlässig deine Zähne, auch die Zahnseide kommt regelmäßig zum Einsatz und bisher haben alle deine Zahnarzttermine maximal 10 Minuten gedauert. Nun, warum sollten die Zähne in der Schwangerschaft leiden, oder du sogar einen verlieren?

Inhaltsübersicht im Ratgeber "Zahnpflege in der Schwangerschaft"

Immer diese Hormone...

Die Schwangerschaftshormone lassen uns nicht nur emotionale Höhen und Tiefen erleben, sondern rufen auch viele körperliche Veränderungen auf den Plan. Dazu zählen auch die Veränderungen am Zahnschmelz. Der Zahnschmelz wird durch die veränderte hormonelle Situation aufgeweicht und deshalb haben Karies und Co. ein leichtes Spiel. Selten kommt es auch zu Zahnfleischwucherungen, die bei Bedarf entfernt werden können. Besonders wichtig ist es, stets die Zahnzwischenräume zu reinigen, da es sonst leicht zu einer Zahnfleischentzündung (Paradontitis) kommen kann. Sehr interessant dabei ist, dass eine unbehandelte Paradontitis als Risikofaktor für eine Frühgeburt als auch niedriges Geburtsgewicht gilt.

Ich empfehle allen Schwangeren zwei Zahnarztbesuche in ihrer Schwangerschaft zu vereinbaren und sich von Ihrem behandelnden Zahnarzt kontrollieren und beraten zu lassen. Meiner Meinung nach ist eine professionelle Zahnreinigung sehr sinnvoll, denn Karies ist leider ansteckend. Es besteht die Möglichkeit das Baby mit den Streptokokkus Mutans-Bakterien zu infizieren, dies sind kariesrelevante Keime.

Also: regelmäßig Zähne putzen!

Regelmäßiges Zähneputzen (gerne 3mal täglich) ist sehr sinnvoll und langes, kräftiges Kauen beugt Entzündungen des Zahnfleisches als auch Verdauungsproblemen vor.

Falls ihr an Schwangerschaftsübelkeit mit häufigem Erbrechen leidet, denkt daran den Mund mit Wasser oder einer fluoridhaltigen Mundspüllösung auszuspülen, denn die Magensäure greift die Zähne massiv an. Bitte beachtet, nicht direkt nach dem Erbrechen die Zähne zu putzen, denn dann würde der ohnehin schon weiche Zahnschmelz noch mehr leiden.

Hier schreibt Lucia für Euch. Hebamme aus dem schönen Allgäu & echte Hilfe für Mamas und Papas!

Eine regelmäßige Kontrolle bei dem Zahnarzt eures Vertrauens ist enorm wichtig, für euch und euer Baby. Nicht vergessen: die Mundhygiene bei eurem Kind beginnt schon vor dem ersten Zähnchen.

Herzlichst, Eure Lucia

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