Wusstest du, dass Babys mit fast fertigen Milchzahnkronen zur Welt kommen? Auch wenn du diese nach der Geburt erst einmal noch gar nicht sehen könnt: Alle Zähne sind bereits da, komplett angelegt im Kieferkamm. Schon in der 6. bis 8. Schwangerschaftswoche entstehen die Zahnknospen für die Milchzähne. Durch Kalkeinlagerungen härten diese aus und wachsen dann in den ersten Lebensmonaten in Richtung Zahnleiste. Der Durchbruch der ersten Zähnchen geschieht durch langsames Vorrücken, gleichzeitig wird die darüber liegende Schleimhaut immer dünner und gibt den Zahn schließlich frei. Es ist so weit: dein Kleines zahnt!
Massiert Babys Zahnfleisch mehrmals täglich sanft mit einem sauberen Finger oder einem Silikonfingerling. An seinen Reaktionen könnt ihr rasch erkennen, ob es ihm guttut.
Beim Kauen auf einem leicht zu greifenden Beißring kann euer Kleines selbst entscheiden, wieviel Druck es ausüben will. Achtet beim Kauf des Beißringes auf geprüfte Qualität: am besten sind PVC-freie Modelle aus Polyethylen (PE) oder Polypropylen (PP) ohne Weichmacher und Phthalate.
Als stillende Mutter kannst du übrigens beruhigt sein: Das Stillen verläuft auch mit Zähnchen schmerzfrei, denn die unteren Zähne werden beim Trinken von der Zunge des Kindes verdeckt. Anfänglich fehlt zudem noch der Gegenbiss. Sollte dein Baby aber doch einmal zubeißen, löse es mit dem kleinen Finger von der Brust und mache ihm sanft aber eindeutig klar, dass es dir wehtut
Ab dem zweiten Lebensjahr lässt sich das gereizte Zahnfleisch auch mit kühlem Joghurt oder Quark beruhigen.
Durch die Schwellung des Zahnfleisches kann auch der Gang, der Mittelohr und Nasenrachenraum miteinander verbindet, die sogenannte Ohrtrompete zuschwellen. Ohrentzündungen sind dann keine Seltenheit. Beobachtet euer Kind genau: Dreht es seinen Kopf unruhig hin und her? Möchte es nur auf einer Seite liegen? Oder fasst es sich häufig ans Ohr?
Drückt kurz ein wenig mit dem Zeigefinger auf den vorderen Ohrknorpel eures Kindes. Dreht es den Kopf weg, verzieht es schmerzhaft das Gesicht, ist es wahrscheinlich, dass eine Mittelohrentzündung vorliegt. Säuglinge fangen bei diesem einfachen Test an zu weinen. Stellt euer Kind dann bitte unbedingt sofort dem Kinderarzt vor.
Den Kinderarzt/die Kinderärztin solltet ihr auf jeden Fall aufsuchen bei:
Bei den meisten Kindern zeigt sich das erste Zähnchen zwischen dem 4. und 9. Lebensmonat. Das ist genau die Zeit, in der Babys ihre Umwelt viel und gern mit dem Mund erkunden – sie durchlaufen die „orale Phase“. Deshalb spüren sie nun besonders eindrücklich, dass sich in ihrem kleinen Mund etwas Großes tut: Plötzlich drückt, piekst und juckt es. Und auch die Babybussis werden nun deutlich feuchter als zuvor, denn durch das Zahnen fließt viel mehr Speichel als sonst.
Das Zahnen ist ein natürlicher Vorgang, der einen wichtigen Entwicklungsschritt für dein Kind einläutet, nämlich die Auseinandersetzung mit fester Nahrung. Für manche Babys ist dies eine schmerzlose Angelegenheit, doch es gibt viele Kinder, die sich durch die typischen Symptome erst regelrecht „durchbeißen“ müssen:
Allerdings ist das Zahnen jetzt nicht an allen aktuellen Erkrankungen oder Symptomen schuld. Zu diesem Zeitpunkt klingt der Nestschutz durch die übertragenen Antikörper der Mutter zumeist ab; das noch unreife kindliche Immunsystem muss erst lernen, sich selbständig mit fremden Keimen auseinander zu setzen.
Infekte gehören deshalb im ersten Lebensjahr schon fast zum Alltag. Manche Krankheiten werden dann fälschlicherweise mit dem Zahnen in Verbindung gebracht. Wenn ihr euch nicht sicher seid, geht bitte zum Kinderarzt.
Die 20 Milchzähnchen bahnen sich ihren Weg in Schüben durch den Ober- und Unterkiefer. Normalerweise wachsen sie dabei nach einem bestimmten Schema. Spätestens im Alter von drei Jahren sollten alle Zähnchen vorhanden sein. Nach dem Durchbruch dauert es noch etwa bis zum dritten Lebensjahr, bis das Zahnwurzelwachstum endgültig abgeschlossen ist.
Beim Zahnen ist das Zahnfleisch über den Zahnleisten gerötet und fast immer geschwollen. Oft sehen die Kinder dann leicht aufgedunsen aus, weil das kleine Gesicht durch die Schwellung im Kiefer rundlicher erscheint. Manchmal zeigen sich weißliche, verdickte Vorwölbungen über dem Zähnchen, die durch die verringerte Durchblutung des Gewebes kurz vor dem Zahndurchtritt entstehen. Auch kleine rote Punkte im Gaumen deuten darauf hin, dass sich das Baby in der Zahnungsphase befindet. Selten zeigen sich sogenannte Durchbruchzysten (Eruptionszysten) als bläuliche Wölbung, ganz selten sogar mit leichtem
Eiteraustritt an der Entzündungsstelle.
Ja, das ist möglich, denn das Zahnen ist ein natürlicher Vorgang, der von der individuellen Entwicklung beeinflusst wird. In der Regel zeigt sich zwar das erste Zähnchen im Alter zwischen vier und sieben Monaten. Einige wenige Säuglinge kommen aber sogar schon mit Milchzähnchen auf die Welt und bei manch anderem Kind findet sich auch noch nach dem ersten Geburtstag noch kein einziges im Mund. Sollte jedoch nach 18 Monaten noch gar nichts geschehen sein, empfiehlt sich ein Besuch beim Zahnarzt.
Nein, das ist nicht schlimm. Die Reihenfolge, in der die Zähne beim Zahnen durchbrechen, ist - statistisch gesehen - bei den meisten Babys gleich. Aber auch das Zahnen ist eine individuelle Sache, und somit können auch die Reihenfolge der Zähne und die Geschwindigkeit, in der sie durchbrechen, bei manchen Säuglingen variieren. Eine Auswirkung auf die Gesundheit der Zähne hat dies nicht.
Bei den häufigsten Beschwerden, an denen Babys während des Zahnwachstums leiden, sind Hausmittel und Naturheilverfahren sehr effektiv - vor allem, wenn das Baby Schmerzen beim Zahnen hat. In der Homöopathie kommen je nach Art der Begleitbeschwerden beim Zahnen Chamomilla, Kreosotum (vor allem bei Durchfall), Magnesium phosphoricum, Calcium phosphoricum und Belladonna zur Anwendung. Es gibt auch eine Vielzahl homöopathischer und naturheilkundlicher Fertigpräparate z. B. wie Viburcol-Zäpfchen, Osanit-Streukügelchen oder auch Dentilin-Zahnungsgel. Lass‘ dich von deiner Hebamme oder deinem Apotheker beraten.
Zahnende Babys stecken sich generell alles Mögliche in den Mund, um darauf herum zu kauen. Ob man dazu ein Naturprodukt oder Plastik bevorzugt, liegt im eigenen Ermessen. Die „Veilchenwurzel“ wird aus dem Wurzelstock der Schwertlilie gewonnen und hauptsächlich verwendet, um die Schmerzen an der Zahnleiste zu lindern.
Die traditionelle Zahnungshilfe setzt beim kräftigen Draufherumkauen nämlich schmerzlindernde Inhaltsstoffe frei. Durch den meist reichlich fließenden „Babysabber“ wird die Wurzel dabei weich und elastisch. Das löst natürliche ätherische Öle und Schleimstoffe, die weder giftig noch gefährlich für dein Baby sind. Sie wirken kühlend und betäuben das Zahnfleisch leicht. Der zarte Duft beruhigt und tröstet das schmerzgeplagte Kind zusätzlich.
Bevor du deinem Kind ein neue Veilchenwurzel zum ersten Mal gibst, kannst du diese einen Tag lang einfrieren, um mögliche Keime abzutöten. Abkochen solltest du die Wurzel besser nicht, denn die wichtigen ätherischen Öle reagieren sehr empfindlich auf Hitze.
Und völlig verhindern lässt sich eine Keimbesiedelung ohnehin nicht. Das ist auch nicht schlimm ist, da es Allergien vorbeugt. Lass dein Kind etwa zehn Minuten am Stück auf der Wurzel kauen und reinige diese nach jedem Gebrauch unter kühlem, fließendem Wasser. Die Kauhilfe sollte anschließend auf einer sauberen Unterlage gut durchtrocknen, bevor sie wieder zum Einsatz kommt. Tausche die verwendete Wurzel nach einigen Monaten gegen eine neue aus. Eine Alternative ist das Kauen auf einem frischen, gekühlten Bio-Fenchelstängel, was ebenfalls beruhigend und schmerzstillend wirkt. Die enthaltenen ätherischen Öle haben einen angenehmen Geschmack und desinfizieren gleichzeitig mild die Mundhöhle.
Die Entwicklung der Zähne ist erblich: Falls ihr selbst eure Zähne früh bekommen haben, gilt dies wahrscheinlich auch für euer Kind. Manchmal bricht schon mit drei Monaten die erste weiße Kappe durch (normalerweise der untere mittlere Schneidezahn), während Spätentwickler auch schon einmal ein Jahr darauf warten lassen. Dies sagt jedoch absolut nichts über die körperliche oder geistige Entwicklung eines Kindes aus.
Wundschutzpaste als vielseitiges Helferlein
Wenn die Mundwinkel und Wangen deines Babys vom vielen Sabbern schon ganz wund geworden sind, trage einfach etwas Töpfer Babycare Wundschutzpaste auf.
Die Paste schützt und beruhigt die zarte Haut deines Babys mit den Wirkstoffen Zinkoxid und Calendula-Extrakt.